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Peter Simons und Stefanie Siepmann erinnern sich gerne an die Verleihung des Goldenen Pflegeherzens in den vergangenen Jahren – Eine bleibende Anerkennung

In schöner Erinnerung haben sie die Verleihung des Goldenen Pflegeherzens durch den Verbund „Starke Partner – Pflegenetz im Kreis Heinsberg“ behalten und freuen sich noch immer, ausgezeichnet worden zu sein, stellvertretend für die vielen Angehörigen, Kinder, Ehepartner und Eltern, Ehrenamtlichen sowie Mitarbeiter der Pflege. Dies ergeht Peter Simons ebenso wie Stefanie Siepmann. Beide erhielten in den vergangenen Jahren als Zeichen der Anerkennung das Goldene Pflegeherz

Peter Simons bekam es dafür, dass er ehrenamtlich nun schon 21 Jahre jeden Montag und Dienstag in St. Josef Höngen und St. Josef Waldenrath für die Bewohner singt und spielt. Was ihn jedoch noch auszeichnet ist, dass er immer ein offenes Ohr hat, den Bewohnern zuhört und ihnen auch eine tröstende Hand reicht. „Dies ist Pflege für die Seele“, umschreibt der 82jährige. Damit er auch noch neben der Musik dafür Zeit findet, kommt er um 14.30 Uhr in die Einrichtungen. Während er die Anlage und Instrumente aufbaut, bleibt immer Zeit für ein Gespräch. Um 15.15 Uhr beginnt der passionierte früherer Berufsmusiker, der bereits mit acht Jahren Klarinette spielen lernte, dem danach das Saxophon folgte, und singt und spielt auf einer Bassgitarre bis 16.30 Uhr. „Ich habe mein Leben lang Tanzmusik gemacht. Musik war und ist mein Leben“, erklärt er. Deshalb sei es ihm auch anfangs gar nicht bewusst gewesen, dass er sich ehrenamtlich in den Einrichtungen engagiert. Denn wenn es dort auch schwere und traurige Momente gibt, so möchte er die Zeit hier nicht mehr missen. „Ich erinnere mich, dass mich ein Angehöriger bat, für die Mutter, die bettlägerig war, zu spielen. Ich sang und spielte dann. Zwei Stunden später verstarb sie. Es war der letzte Dienst, den ich ihr habe erweisen können“, sagt Peter Simons. Solche Momente seien nicht leicht. Dennoch bezeichnet er sein Ehrenamt als schöne Aufgabe, die auch ihm viel bringe. „Das Spielen und Singen für andere hilft mir an Tagen, wo ich tief traurig bin, es mir nicht gut geht“, erklärt er. Die Freude der Bewohner an seinem Gesang und Spiel sowie die netten Gespräche täten ihm gut und seien Dank genug. Dennoch habe er sich über die Verleihung des Goldenen Pflegeherzens als Zeichen der Anerkennung seines Engagements sehr gefreut.

Dies sieht Stefanie Siepmann genauso. „Es tut gut, eine solche Anerkennung zu erfahren“, sagt sie. „Angehörige wie ich, die lange Jahre pflegen, stehen sonst nicht im Vordergrund.“ Seit dem zweiten Lebensjahr ihrer 25jährigen Tochter, die seitdem an spinaler Muskelatrophie leidet und im Rollstuhl sitzt, ist sie in deren Betreuung und Pflege eingebunden. Daneben habe sie viel erkämpfen und durchsetzen müssen, damit man mit ihrer Tochter im Bett Bewegungen durchführte. Heute besteht bei der Tochter, die das Abitur gemacht hat und mittlerweile Mediengestalterin ist, das Bedürfnis sich zu verselbständigen. „Dies scheitert jedoch daran, dass sie leider keine Stelle findet“, sagt Stefanie Siepmann. Es sei ein langer Weg für sie und ihren Mann gewesen. Deshalb hätten sie sich sehr über die Anerkennung durch die Verleihung des Goldenen Pflegeherzens gefreut. Sie sei gespannt auf die Verleihung in diesem Jahr, die am Freitag, 3. November, ab 10 Uhr in der Christuskirche auf der Erzbischof-Philipp-Straße 10 in Heinsberg stattfindet.

Wer einen Ehrenamtlichen wie Peter Simons oder einen Angehörigen wie Stefanie Siepmann sowie professionell Pflegenden kennt, der sich in besonderem Maße für die Pflege verdient gemacht hat und mit dem Pflegeherz ausgezeichnet werden soll, kann einen Vorschlag abgeben entweder Online auf der Internetseite des Verbunds „Starke Partner – Pflegenetz“ unter www.starke-partner-hs.de oder schriftlich beim Caritasverband für die Region Heinsberg, Gangolfusstraße 32, in 52525 Heinsberg. Einsendeschluss ist der 30. September. Folgende Angaben sollten die Bewerbungen enthalten: Wen schlagen Sie den Kandidaten vor? Hier sollten die Anschrift und das Geburtsdatum nicht fehlen. Warum schlagen Sie den Kandidaten vor? Wichtig ist hier, eine kurze Begründung abzugeben und anzugeben, in welchem Bereich der Kandidat tätig ist (privat, dienstlich oder ehrenamtlich) und seit wann er die Tätigkeit ausübt. Zu beachten ist, dass der vorgeschlagene Kandidat sich mit der Bewerbung einverstanden gibt. Zudem sollte noch erklärt werden, ob man selber bereit ist, eine kurze Laudatio auf den Kandidaten zu halten. Fehlen dürfen auch nicht die Angaben zur Person des Vorschlagenden.

 

INFO

Dem Verbund „Starke Partner – Pflegenetz“ im Kreis Heinsberg sind folgende Einrichtungen angeschlossen: Alten- und Pflegeheim Marienkloster in Dremmen, Altenheim St. Josef gGmbH Übach-Palenberg, Caritasverband für die Region Heinsberg, Katharina Kasper-Heim der ViaNobis GmbH in Gangelt, Lambertus gGmbH in Hückelhoven und St. Josef in Selfkant-Höngen, Waldenrath, Erkelenz, Heinsberg, Oberbruch und Wegberg.

 

BU: Peter Simons erhielt letztes Jahr das Goldene Pflegeherz, dafür dass er die Bewohner in St. Josef Waldenrath und Höngen mit seiner Musik erfreut.